The Kin of Kastner
Das Geschlecht der Kastner
bearbeitet von / compiled by
Kurt Kastner
Letzte Änderung / Last Update: 24-Mar-2019
Begonnen / Begun 22-Jan-2000
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In the issues of April 26th and 29th 1845 of the newspaper Oberpfälzischer Anzeiger an article was published about the Kastners in and around Amberg, Upper Palatinate, now Bavaria, Germany. The article titled "Das Geschlecht der Kastner" (The Kin of Kastner) is based on an excerpt from the birth and family register of the Kastners in in Upper Palatinate. Both the original of this excerpt, and the birth and family register do not seem to be available any longer. Today we have still access to the printed article, as well as its manuscript.
However a further handwritten excerpt from the birth and family register of the Kastner family was preserved. This covers 68 pages and was created in the middle of the 18th century in consideration of the handwriting. From approximately the first half of this excerpt a copy (Geschlechts-Register der Castner von Schnaittenbach / Kin register of the Castner of Schnaittenbach) exists written down from Heinrich Primbs, probably in the 19th century. The handwriting is deposited in the archives of the Historical Society for Upper Palatinate and Regensburg (Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg) under the signature O MS 869.
Below you will find the reproduction of the article from Oberpfälzischer Anzeiger in original spelling which especially in the citation parts reflects ancient German language.
In den Ausgaben vom 26. und 29. April 1845 veröffenlichte die Zeitung Oberpfälzischer Anzeiger einen Artikel über die Kastner in und um Amberg in der Oberpfalz. Der mit "Das Geschlecht der Kastner" titulierte Artikel basiert auf einem Extrakt aus dem Geburts- u. Familienregister der oberpfälzischen Kastner. Sowohl das Original des Extraktes, als auch das Geburts- u. Familienregister scheinen nicht mehr vorhanden zu sein. Heute haben wir noch Zugriff auf den gedruckten Artikel, sowie dessen Manuskript.
Erhalten geblieben ist jedoch ein weiterer handschriftlicher Extrakt aus dem Geburts- u. Familienregister der Kastner. Dieser umfasst 68 Seiten und wurde der Handschrift nach zu urteilen in der Mitte des 18. Jahrhunderts erstellt. Von etwa der ersten Hälfte dieses Extrakts existiert eine Abschrift (Geschlechts-Register der Castner von Schnaittenbach) niedergeschrieben von Heinrich Primbs, vermutlich im 19. Jahrhundert.
Die Handschriften befinden sich im Archiv des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg unter der Signatur O MS 869.
Es folgt der Text aus dem im Oberpfälzischen Anzeiger in originaler Schreibweise, die insbesondere im zitierten Teil der damaligen Zeit entspricht.
Das Geschlecht der Kastner.
Eine wichtige Stelle in der Genealogie der oberpfälzischen Geschlechter nimmt auch das Geschlecht der Kastner ein. Uns liegt ein Extrakt aus einem Kastner'schen Geburts- und Familienregister v. J. 1306 bis 1494 vor. Man glaubt, diesen Extrakt um so mehr der Oeffentlichkeit übergeben zu dürfen, weil derselbe ein großes Licht über dieses alte Geschlecht verbreitet, dann aber auch deßwegen, weil wir darin auf nicht uninteressante, Amberg betreffende Notizen stoßen. Dieses Geburts- u. Familienregister, aus dem gegenwärtiger Extrakt genommen ist, und das nicht mehr vorhanden zu sein scheint, hat bis zum J. 1550 Andreas Kastner der Jüngere zusammengestellt, bis 1572 hat es Hans Ludwig Kastner, und bis 1604 Leonhard Müntzer auf Kümmersbrück fortgesetzt. Der Extrakt lautet wörtlich also:
Dieses Genealogi Register fangt an von Conradt Castner burger zu Sultzbach, so lauth noch verhandnen pargement brieff gestifft in Anno 1306 ein pfundt geldt regenspurger pfening, darvon ein kerzen die alle tag zu Sultzbach, vff vnser l. Frauen Altar brennen Solle, zu erkaufen.
Konrad Castner burger zu Amberg, So gestifft 4 meß oder 16 Virtl Khorn, iehlrlich under arme Leuth zu Sultzbach auszutheilen. item 48 dl. regenspurg. dem pfahrer daselbst seiner zu gedenkhen. item 12 regenspurg. dl. vmb wein in der Marterwochen den Communicanten zu verspeisen. Alles m Anno 1320.
Zu dises Castners Zeiten, das ist Anno 1326. ist die statt Amberg nach anzeig des Stattthurms vndt Thors zu S. Georgen erweittert worden.
Diser Castner ist gestorben 1334.
Dises Castners Söhn auch Konradt vnd Heinrich gebrüder haben gestift zu dem Spital zu Amberg Anno 1334. 6 Virtl rogken Sulzbacher maß vndt 60 dl. ihrer an S. Georgitag Jerlich mit einer seelmeß zu gedencken.
Weilen zur selben Zeitt die Castner schon siglmessig, als ist nitt zu zweifeln, das sie schon vorhero lange zeit zu Amberg vndt Sultzbach stattliche ansehentliche leuth miessen gewesen sein.
Paulus Castner burger zu Amberg, so gleichfals gelebt in Anno 1320. ligt bey S. Georgen Kirchhoff. Von diesen sollen alle Castner, so noch im Leben herkhomen.
Fridrich Castner obigen Pauluß sohn war inhaber der Holzmühl vnd des Hammers zu rosenberg laut Ruperti pfalzgrafen befreiung de Anno 1366. ist auch des Innern rath zu Amberg gewest lauth des Stattbuech.
Leonhard Castner zu Schnaittenbach burgermeister zu Amberg Friderici sohn hatt Anno 1428. geheirath Ulrici löneisen zu Sultzbach Tochter Barbara. vnd ist sie Anno 1470 er aber 1468 gestorben, begraben zu Amberg bey S. Geogenkirchhof.
Heinrich Castner zu Közersricht auch Friderici sohn hatt den Steinhoff zue Amberg ingehabt Anno 1438. vnd zum ersten zur Castnerischen Stiftungsmeß 500 fl. verschafft uxor ipsius eine Junkerin von Eger.
Hans Castner auch Friderici sohn hatt zu Neumühl by Amberg gewohnt, hatt geschafft 3 hoff zu weier zu S. Barbarameß. item 2 gulden ring zu 2 kelchen, eine zu S. Barbara der Castnerischen Meß, vnd den andern gehn Haslbach. gestorben 1455.
Dieser Hanns Castner hatt zur Ehe Dorotheam Georg von Hirschberg zu Haselbach tochter vnd mit ihr kein Kind erzeigt.
Von disem hannß Castner find sich bey gemeiner Statt Amberg Rhatbuch Nr. 2. Fol. 79. folgendes:
Hanns Castner der Elter ist am freitag vor Johann Baptista Anno 1423. vor einen rath khommen, vnd hatt angebracht, wie ihm gedünche, das man sich nitt embsiklich annemme, die geldtschuld einzubringen die ihme Cuntz Eschenbeck schuldig seye, die er dann, zue S. Martins gebeu geben hatt auch einem rath fürgehalten, er wolle von seinem aignen gueth das vnder vnnd oberglaß, auch das gewelb machen lassen, zur next hindter der neuen kirchenthür, gegen dem Markt heraufwertz, doch also das er seinen standt alda habe, vndt das ihme dasselbe gewelb gewart zu einem altar dahin zu machen, ob ihme des Gott genadt verleihe. So wolle er selbst achten vnd fleiß thuen, sein geldschuId von Conradten Eschenbeken, oder seinen Erben einzubringen, vnd ob er von ihm einnehmen vnd erfordern wurdte, das man ihm den so vill wider vffheben lasse, an solcher geItschult, als vill er iezo für glaß vnd anders hinausgeben müeste, das hatt ihm ein rath völliglich zuegesagt, das ihm ein solches widerfahren solte.
Georg Castner zu Laub vnd Moß Freiseß zue Amberg in der Hegnerischen Behausung an der Vils neben den Eichenforste, Friedrich Castners sohn heurathete sich Anno 1456. zu Anna des alten Heinrich Parts zu München Tochter. Ligen beede in S. Martinskirchen zu Amberg, vor der Castnerischen Capellen (welche zu den Fürsten Stendten eingenommen) begraben, vnd hatt iedes ein sonderbaren grabstein von Merbel, aber wegen eines fuestritts vnd darauf gesezten stuels nitt allerdings sichtbar.
Vff der Frauen stain ist die grabschrifft außen herum vndten her ein Castnerisch und Bartisch schiltl gehauen. Anno domini M.CCCC vnd in LX. Jahr starb die Erbri (allhie stehet die staffel) Castnerin den freitag Vor pfingsten der Gott genadt.
Vff des Manns grabstein ist die schrift oben her, aber wegen des gesetzten stuels nitt zu sehen. 1467. zu Amberg gestorben.
Zu dises Georg Kastners Zeitten hatt Pfaltzgraff Friderich, als ein Vormundt anstatt pfaltzrgraff Philpp Churfürsten des rechten Erbherrn geregiert; da ihme aber die von Amberg nitt haben wollen als einen Erbherrn huldigen, hatt er etlichen Burgern die Küpfe lassen abschlagen, derhalben die Castner auch in großen sorgen gestandten; wie aber Hochgemelten Fürsten solche Handlung gereuet, da hatt er denen von Amberg grosse Freiheit gegeben, vnd gern das böst gethan, wie dann andere seine Handlungen solches ausweisen, iedoch haben Jhre fürstl. Gnaden Hochlöblicher gedechtnus sich nicht derfen heurathen, damitt die Chur- vnd die Erblender wider an den rechten Erbstammen als Herrn Pfaltzgrafen Phlipsen vnd derselben Churfürstl. gnaden eheleibliche Erben gelangen können.
Peter Castner, so Anno 1423. gestorben vnd bey S. Georg vff den kirchhoff begraben; vff dem Stain bes Castnerisch schiltlein mit disen wordten:
Huius momunenti Epigramma et insignia olim orichalco insculpta et ante paucos annos spoliata; nunc ex jussu sen. fam. David Castneri ab infer. Schnaittenbach lapidi huic incisa sant. MDLXXXVIII.
Allhie zu merkhen pro posteriate, weillen sowoll von disen als andern Castnerischen grabsteinen, vmb ein geringen gewinns willen vff Messing gegossene schilt vnd schrift abgerissen, so in kriegszeitten mehrers zu befurchten, als ist bösser sein grabbschrifft oder Epithaphia allein uff Stain hauen zu lassen. Hanns Castner der Jünger zu Schnaittenbach der schwartz genandt, Bürgermeister zue Amberg. uxor Dorothea georg Sauerzapfens zu röttenbach vnd Burgers zu Sulzbach, Tochter. Er starb 1497, und sie 1492. Ligen beede vff S. Georg kirchhoff zu Amberg begraben. Hans Castner der Elter zu közersricht Heinrich sohn, so er mit der Junkerin von Eger erzeigt. Verheirath sich zu Margareta Hanns Stainhausers Tochter; mit diser hatt er khein kind, sie starbe Anno 1471. vnd begraben vff S. Martin kirchhoff zu Amberg gegen dem Messener haus vff dem grabstein ist ein Mössinges Taffelein mit nachfolgenden schrifften:
Anno 1471. am Erchtag nach Reminiscere starb Margret Hanns Castnerin, der Gott genadt.
Nach diser verheurath er Hanns Castner sich zu Margaretha Graffenreutterin zu regenspurg, vnd erzeugt mit ihr kein kindt. Dise sein andre Frau verschidt Anno 1490. ligt begraben vff S. Georg kirchhoff zue Amberg. Ihr Grabstein ist von einem harten stuk, mit der schrifft: Ao. dni. MCCCCLXXXX an. S. Apolloniatag starb die Erbar Frau Margret Grafenreuterin, des Eltern Hans Castners Eheliche Hausfrau, der Gott genadt. Diser Hans Castner starb Anno 1494. hatt gleichwohl vff S. Georg kirchhoff zue Amberg einen grabstein von einem harten stuk, darauf die schrift (neben der Castnerischen, Steinhauserischen vndt Graffenreuterischen Wappen) also lautet:
Ao. dni. MCCCCLIIII am sambstag nach Leonhardi ist verschiden der Erbar hanns Castner dem Gott genedig sein wolle, vnd zweier Mergarete sein Hausfrauen.
Diser Hanns Castner (ist aber diß orths nitt begraben) hatt vffgericht vnd gestifft mitt dem jungen Hans Castner zu schnaittenbach in der kirchen zu S. Martin zu Amberg S. Barbara Meß vnd die Lehenschafft oder Gerechtigkeit der Präsentation vorbehalten, also daß allezeit der eltiste des Nahmens vnd geblüets der Castner, dieselbe einzufahen oder einen Erbarn gelehrten Priester zu verleihen macht haben solle. lauth des Stifftbriefs Anno 1490. vnder beeder Castner insigl.
Dises Castners andere Hausfrau Margareth Graffenreutterin hatt zue Amberg das schone Meßgewandt von gulden stück mit dem großen Perlein Creutz vnd edlen Gestain in ihrem Leben machen lassen.
Von disem Castner ist auch herkhomen die Vorschickung *, so er seines Vöttern des Jüngern Hans Kastners Söhnen geschafft, vnd noch bis vff vns des Jüngern Andreas Castners auch Paulusen vnd Veithen Castners söhnen gereicht hatt, darum wir ihme (wiewoll es in so vilfeltig thailung gering worden) noch zu danchen haben; wer bösser gewest, man hette sein testament gehalten, vnd nicht in die Häubter verteilt. Von diesen Castner ist auch bei S. Georgen kirchen gegen den Pfarrhof vber ein Öhlberg vffgericht, dariber noch das Castnerisch Wappen, auch Stainhauserisch vnd Graffenreuterisch, welcher Öhlberg aber bey Pfafzgraff Fridrich Churfürsten des dritten Regierung vermauert, dann Anno 1605. wider vffgebrochen, vnd alle Bilder darinnen zerschlagen vnd das Gemähl ausgetilget worden.
Diser Castner hatt auch die Capellen, sambt dem vndtern vnd oborn Fenster in der S. Martinskirchen hinder dem Chor machen lassen, alda er dann begraben ligt, inmassen daselbst der Grabstein von Mörbel ausweiset, darauff dise nachfolgende Grabschrift aussen herumb, dem hiervorigen Grabstein bey S. Georg gleichlauttend, vnd jeder mitt des Castnerischen Wappen dann oben her das Junkerisch vnd Castnerisch aber undenher das Steinhauserisch vnd Grafenreuterisch schildtlein gehauen ist.
Ao. dni. MCCCCLXXXXIIII am Sambstag nach Leonhardi ist verschiden der Erbar Hanns Castner, dem Gott genedig sein wolle, vnd zweier Margareth seiner Hausfrauen.
* Vorschickung war eine nur in Nürnberg bekannte Rechtsform vergleichbar dem Fideikommiss, aber hier könnte allgemein Stiftung oder Vermächtnis gemeint sein. Hinweis von Klaus Graf.
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